Naturstein schneiden

von | Apr 19, 2021 | Wissenswertes

Ob man nun im Steinbruch arbeitet und die großen Brocken zu transportierbaren Stücken verarbeitet, oder ob man zuhause das Wohnzimmer neu fliest, regelmäßig muss man Naturstein schneiden. Wir erklären, wie man das im Gewerbe macht und auch wie Sie es ganz einfach selbst erledigen! Wie Sie Ihren Weg pflastern, oder auch Fliesen auf Fliesen kleben können, erfahren Sie übrigens in unseren anderen Blogbeiträgen.

Abbau von Naturstein

Naturstein wird seit Jahrtausenden als Baumaterial genutzt und verglichen mit den Arbeitern in den Steinbrüchen des alten Roms (oder gar des Mittelalters) haben wir es heute sehr leicht. Nichtsdestotrotz sind es auch mit all den Maschinen, die uns heute die Arbeit erleichtern, doch einige Schritte von der Steinwand zur Fliese. Wer schon einmal einen Steinbruch gesehen hat, der kann sich vermutlich vorstellen, was für ein Aufwand es noch immer ist, aus einer gigantischen Steinwand eine Fliese von einem cm Stärke im Maß 40 x 60 cm herzustellen.

Bevor man hier irgendetwas schneidet, sprengt man erst einmal gigantische Blöcke aus den Steinwänden. Dann erst kommen riesige Gattersägen zum Einsatz. Damit werden aus diesen Rohblöcken dann Tranchen oder Unmaßtafeln geschnitten.

Tranchen werden mit Blocksägen weiterverarbeitet. So entstehen zum Beispiel Grabsteine. Aus Unmaßtafeln machen Steinmetze dann Fliesen, Platten, Fensterbänke oder Arbeitsflächen.

Womit sägt man Stein?

Egal ob im Steinbruch, beim Steinmetz oder auf der heimischen Baustelle, Naturstein wird fast immer mit Diamant geschnitten. Trennblätter aus diesem Material schneiden auch durch extrem harte Natursteine, wie zum Beispiel Granit.

Abhängig von der Säge sind diese Trennblätter sehr klein oder übermenschlich groß. Während eine Blocksäge einen Durchmesser von bis zu vier Metern haben kann, gibt es Winkelschleifer mit ca 12 cm großen Trennscheiben. So gibt es für jede Form des Naturstein die richtige Größe.

Naturstein Steinbruch

Im Steinbruch werden die Natursteine in große Blöcke gesägt, bevor man sie weiterverarbeitet.

Zuhause Naturstein schneiden

Ob man seine Terrasse neu fliest, einen Gartenweg pflastert oder die Wand im Badezimmer mit Fliesen gestaltet, man kommt kaum darum herum, die Steine zuschneiden zu müssen. Wie macht man das nun am Besten?

Sicherheitsausrüstung

Egal für welche der folgenden Varianten Sie sich entscheiden, wichtig ist immer die richtige Schutzkleidung. So sollte man nicht versuchen, Naturstein zu schneiden, wenn man nicht diese Dinge zum Schutz trägt:

  • Schutzbrille
  • Schutzhandschuhe
  • Ohrenschutz
  • möglichst Schuhe mit Stahlkappen
  • Staubmaske (besonders bei Arbeiten mit der Flex)

Naturstein schneiden mit der Flex

Die Flex ist natürlich eine gern genommene Variante, um damit im Eigenheim Fliesen, Platten und Sockelleisten zuzuschneiden. Das ist auch absolut möglich, aber nicht immer unbedingt schön. Einen Schnitt mit der Flex führt man von Hand. Das ist sehr anfällig für kleine Unsicherheiten, die dann zu kleinen (oder größeren) Unebenheiten im Schnitt führen.

Außerdem muss man, auch wenn vielleicht eine Flex im Haus ist, in eine Diamanttrennscheibe investieren. Diese liegen meistens um 50 € herum, je nach Durchmesser können sie aber auch bis 150 € kosten.

Aber wenn die Flex unsaubere Ergebnisse erzielt, warum überhaupt damit schneiden? Ganz einfach: Kurven oder auch Ausschnitte aus der Mitte einer Platte können mit den Alternativen nicht so einfach geschnitten werden. Gerade wenn man also viele Ausschnitte für Rohre oder ähnliches hat, ist eine Flex durchaus eine sinnvolle Möglichkeit, den Naturstein zu schneiden.

Auch für Fliesen mit getrommelten Kanten kann eine Flex nützlich sein. Verlegt man zum Beispiel einen Römischen Verband aus Travertin, kann man mit einer Flex die frisch geschnittenen Kanten den getrommelten Kanten anpassen.

Nassschneidetisch: Exakt und staubbindend

Ein Steinsägetisch mit einem Sägeblatt mit Diamantbeschichtung hat eine Messskala, an die Sie Ihre Fliese exakt anlegen können. Daneben haben teurere Geräte auch einen Infrarot-Laser, die die Schnittkante anzeigen. Beim Sägen wird gleichzeitig mit Wasser auf den Stein gestrahlt. Das bindet den Staub und Schmutz, der sonst entsteht.

Schnitte mit einem Nassschneidetisch sind in der Regel sehr exakt und die Kanten glatt und nicht abgefranst. Gerade, wenn man große Mengen an Naturstein zu schneiden hat, sollte man auf jeden Fall mit einem Nassschneider arbeiten.  Da sie in der Anschaffung recht teuer sind, kommt es gelegen, dass viele Baumärkte, neben anderen Anbietern, solche Geräte tageweise vermieten. Auch hier kann ein gutes Gerät mal 140 € am Tag kosten, doch die perfekt geschnittenen Fliesen sind diese Investition wert!

Bevor man mit einem solchen Gerät drauflosschneidet, muss man die Wasserwanne mit klarem Wasser füllen. Dabei sollte die Pumpe komplett bedeckt sein. Vor jedem Schnitt sollte man außerdem darauf achten, dass das Blatt richtig ausgerichtet ist.

Grundsätzliches Vorgehen: Naturstein schneiden

Welches Gerät Sie nun auch immer nutzen, einige Dinge vereinfachen das Schneiden generell und helfen dabei, exakte Ergebnisse zu erzielen.

Zunächst einmal sollte man so exakt wie möglich messen, am Besten die Fliese oder den Pflasterstein anlegen, um festzustellen, wieviel weggeschnitten werden muss. Daraufhin zeichnet man die Schneidelinie ein. Das geht gut mit Kreide, man kann aber auch mit einem Bleistift anzeichnen. Achten Sie dabei darauf, dass Sie auf der unteren Seite anzeichnen, damit man nach der Verlegung keine Reste der Linie sieht. Markieren Sie außerdem das Stück, welches weggeschmissen werden kann. Nichts ist ärgerlicher, als die Fliese zu schneiden und dann das falsche Stück wegzuschmeißen.

Hat man alles aufgezeichnet, ist es Zeit, die Säge vorzubereiten. Bei einem Nassschneidetisch heißt das, das Sägeblatt richtig auszurichten und den Stein passend hinzulegen. Bei der Flex sollte man beachten, auf einem Untergrund zu schneiden, der die Flex nicht beschädigt aber selbst ruhig einige Kratzer und Einschnitte abbekommen darf.

Jetzt kann es losgehen: Viel Erfolg beim Sägen, Schneiden und Verlegen! Bei Fragen und Beratungswünschen, wenden Sie sich gern an uns. Unsere Experten freuen sich auf Sie!

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