Gabionen: Wann, warum und welche Steine?

von | Mrz 1, 2021 | Wissenswertes

Gabionen sind eine günstige Alternative zur klassischen Natursteinmauer. Nur weil sie günstiger sind, heißt das aber nicht, dass sie weniger gut sind. Gabionen werden häufig eingesetzt, weil sie durch ihre Eigenschaften besonders leicht zu installieren oder einfach zu verarbeiten sind.

Was sind Gabionen

Das Wort Gabione kommt vom italienischen Wort gabbione, was wörtlich übersetzt „großer Käfig“ bedeutet. Diese Bezeichnung trifft im Grunde den Nagel auf den Kopf, denn Gabionen sind große Draht- oder Stahlkörbe, die mit Schotter, Kieseln, Bruchsteinen oder Steinschlag gefüllt werden. Diese Steine befinden sich sozusagen im großen Käfig.

Da diese Füllung meist aus Natursteinen besteht, zählen Gabionen im weitesten Sinne zu Natursteinmauern.

Die Einsatzmöglichkeiten für diese Art der Mauer sind vielfältig und werden immer kreativer. Wurden sie früher gern als Schallschutzmauern an Autobahnen verwendet, kann man sie nun als Verkleidung für Stahlbetonmauern nutzen, Gartenmauern aus Gabionen sind schon längst keine Seltenheit mehr und auch Sitzbänke kommen vor. Auch die Füllung der Käfige wird immer kreativer und lässt Raum für Gestaltungsfreiheiten: Schichten aus unterschiedlichen Natursteinen in der Füllung setzen farbige Akzente.

Gabionen dreifarbig

Vorteile

Während andere Natursteinmauern ein stabiles Fundament, viel teures Baumaterial und einiges an Zeit brauchen, ist diese Variante auch ohne Fundament bis zu einer gewissen Höhe sehr stabil und schnell und günstig aufgebaut.

Wenn man rostfreien Stahl für die Käfige nutzt, können Gabionen 30 bis 50 Jahre überdauern, ohne großen Schaden zu nehmen. Das ist natürlich im Vergleich zu Trockenmauern, die (zum Beispiel in Irland) Jahrhunderte überdauern können, nicht besonders viel, aber die durchschnittliche Mietdauer liegt bei acht Jahren und man berechnet eine durchschnittliche Generation mit 25 Jahren. So überstehen Ihre Gabionen schon vier bis sieben Mieter oder ein bis zwei Generationen, bevor Sie an Erneuerung oder Austausch denken müssen.

Zwar wirken die Käfige oft schlicht und nicht besonders natürlich, aber auch Gabionen können eine kleine ökologische Nische in Ihrem Garten aufbauen: Bei lockerer Befüllung mit groben Steinen fühlen sich hier Eidechsen, Blindschleichen und Kröten wohl. Sie eignen sich auch als Beetbegrenzung oder Kletterhilfe für Kletterpflanzen. Mit einer solchen Bepflanzung können auch Wildbienen und ein bunter Reigen Schmetterlinge bald in Ihrem Garten einziehen.

Auch gegen laute Hauptstraßen oder lästige Blicke helfen die Stahlkörbe. Nicht umsonst werden sie seit Jahrzehnten als Lärmschutzwand an Autobahnen verwendet. Abhängig davon, wie hoch Ihr Lärm- oder Sichtschutz werden soll, sollten Sie jedoch einen Statiker hinzuziehen und Ihre örtlichen Bauvorschriften beachten. Außerdem wird nun womöglich ein Fundament mit Drainage fällig.

Aufbau von Gabionen: auch Selbermachen kein Problem!

Auch wenn nicht immer ein Fundament vonnöten ist, so ist ein ebener Untergrund doch Pflicht. Wenn dieser Untergrund gegeben ist, können Sie die Körbe aufstellen und befüllen.

Beim Befüllen ist es wichtig, dass Sie die Steine nicht einfach aufschütten, sondern in die Körbe legen. Durch das Schütten können Lücken entstehen, die später die Statik der Gabione beeinträchtigen. Wenn Sie selbst legen und schichten, sind alle Körbe schön dicht befüllt und bieten optimalen Schutz und Stabilität. Bei einem Gabionen-Set wird alles, was Sie für die Körbe brauchen, mitgeliefert.

Sie stellen zuerst alle Körbe auf. Richten Sie alle Körbe aus, sodass sie so gerade wie möglich stehen und verbinden Sie sie miteinander. Verankern Sie die Körbe im Boden. Erst jetzt beginnen Sie damit, die Steine einzufüllen.

Wenn Sie einen Radlader zur Verfügung haben, stellen Sie ihn so, dass er Ihnen die Steine auf der Öffnungshöhe des Korbes bereit hält. So brauchen Sie sich nicht jedes Mal zu bücken.

Sind die Körbe befüllt, werden Sie verschlossen und fertig sind Ihre Gabionen.

Da die Steine meist Bruchware sind, werden Sie die richtige Farbe erst nach dem nächsten Regenschauer erkennen. Wollen Sie solang nicht warten, können Sie Ihre Gabionen jetzt mit einem Schlauch abspritzen.

Sie werden feststellen, dass die Steinart, die Sie gewählt haben, den Gesamteindruck enorm beeinflusst. So wirkt grauer Steinschlag aus Basalt sehr modern und minimalistisch, während Rosa Corallo Marmor Steinschlag durchaus auch den Garten eines Landhauses oder eines pittoresken Altbaus einfassen könnte.

 

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