Naturstein verfugen – Wie Sie alles richtig machen

von | Jul 5, 2021 | Bauanleitungen

Egal ob Terrasse, Badezimmerboden oder Fliesenspielgel über dem Herd, wenn der Naturstein verlegt ist, will er verfugt werden. Aber welches Fugenmaterial eignet sich? Wie geht man vor? Und was hat es mit der berüchtigten Dehnungsfuge auf sich? Wir erklären Ihnen heute, wie Sie Naturstein verfugen, ohne Ausblühungen und unangenehme Missgeschicke!

Naturstein verfugen – aber wie?

Die lose Fuge mit Sand

Natürlich kann eine Fuge das Gesamtbild eines Natursteinbodens sehr schön abrunden. Doch was häufig in den Hintergrund geschoben wird, ist die Möglichkeit, Naturstein nur mit Sand zu Verfugen. Das ist eine Variante für den Außenbereich. Wenn unter den Platten eine wasserabführende Schicht verlegt ist, sodass sich nirgends Staunässe bilden kann, braucht es keine festen Fugen.

Stattdessen kann man einfach feuchten Sand in die Fugen kehren. Das geht schnell, ist günstig und sieht besonders natürlich aus. Wichtig ist nur, dass die Fugen nicht zu breit sind. Allerdings kann eine solche Sandfuge bei viel Regen ausgespült werden. Auch Unkraut und Ameisen haben mit diesen Fugen leichtes Spiel.

Letztendlich kann man gegen all diese Störungen aber recht leicht vorgehen. Außerdem gibt es unkrauthemmenden Fugensand, der je nach Hersteller bis zu einigen Jahren unkrautfrei halten soll.

Wie das genau funktioniert? Ganz einfach.

Zunächst einmal kalkulieren Sie die benötigte Menge Fugensand. Je nach Tiefe der Fugen reicht ein 20 l Sack Fugensand für fünf bis zehn Quadratmeter. Bei Terrassenplatten mit drei oder vier cm Stärke benötigt man natürlich weniger Sand, als bei Pflastersteinen von sechs cm Stärke.

Wenn die Steine fertig verlegt sind, kippen Sie den Inhalt der benötigten Säcke auf die Fläche. Mischen Sie mit einer großen Schaufel einmal gut durch. Jetzt kehren Sie den Sand mit einem weichen Besen quer und diagonal zu den Fugen ein. Mit einer Rüttelplatte lässt sich der Sand ganz einfach tief in die Fugen schieben. Ist gerade keine Rüttelplatte zur Hand, kann man auch mit einem ganz sanften Wasserstrahl die Fläche benetzen. So setzt sich der Sand auch tiefer in die Fugen.

Diesen Ablauf wiederholen Sie, bis kein Sand mehr in die Fugen passt. Beachten Sie, dass nach einigen Tagen oder Wochen Benutzung der Sand noch ein wenig absinken kann. Dann sollten Sie noch einmal Sand einkehren. Besonders, wenn Sie unkraumhemmenden Sand gewählt haben, ist sonst die Wirksamkeit nicht garantiert.

Wasserdurchlässige Fuge für den Außenbereich

Neben der Sandfuge gibt es für den Außenbereich die Variante der Drainfuge. Hierbei wird wasserdurchlässiges, aber festes Fugenmaterial genutzt. Das sorgt für freien Wasserabfluss, hält aber gleichzeitig Unkraut und Ameisen in Schach.

Hierfür wird nach dem Verlegen mit einem besonderen Fugenmaterial verfugt. Wasserdurchlässig und für Naturstein geeignet ist zum Beispiel Pflasterfugenmörtel oder Fugenmörtel aus Epoxidharz.

Für Naturstein ist wichtig, dass der Mörtel schnell trocknet. Die Verarbeitungszeit sollte nicht über höchstens 40 Minuten liegen, damit keine Feuchtigkeit in den Stein zieht. Wenn das passiert, können Ausblühungen entstehen. Am besten lassen Sie sich von unseren Natursteinexperten oder einem Fachverkäufer beraten.

Ist nun der richtige Mörtel vorhanden und der Boden fertig verlegt, geht es jetzt an die Verfugung. Bei sehr groben Fugen, wie zum Beispiel Fugen von Polygonalplatten kann man eine Gießkanne zur Hilfe nehmen. So kann man den Mörtel exakt dort in richtigen Mengen auftragen, wo er gebraucht wird. Das reduziert die Verschmutzungen, die beim Verfugen entstehen und den Zeitaufwand.

Bei schmaleren Fugen muss man allerdings zur klassischen Methode greifen. Hierfür rührt man immer nur soviel Mörtel an, wie man in der angegeben Verarbeitungszeit auch realistisch verarbeiten kann. Jetzt tragen sie den Mörtel mit einem Spachtel auf die Fugen auf. Mit einem Gummiwischer arbeiten Sie den Mörtel nun quer und diagonal zur Fuge ein. Arbeiten Sie sich Stück für Stück vor.

Denken Sie daran, Übergangsfugen nicht mit Mörtel zu verschließen, denn das sind Ihre Dehnungsfugen. Wie Sie die verfugen, erklären wir im weiteren Verlauf.

Ist der Mörtel heller geworden und bleibt nicht mehr am Finger kleben, wenn Sie leicht darüber fahren, können Sie die Platten jetzt vom überflüssigen Mörtel befreien. Wählen Sie dafür einen passenden Grundreiniger und wischen Sie mit einem weichen Tuch in kreisenden Bewegungen.

Naturstein verfugen im Innenbereich

Wenn Sie nun Ihre Natursteinböden brauchen Sie ebenfalls einen schnell trocknenden Mörtel, der keine öligen Anteile beinhaltet. Wie auch bei dem wasserdurchlässigen Mörtel für den Außenbereich, gibt es auch beim wasserbeständigen Mörtel im Innenbereich verschiedene Farben, damit Stein und Fuge optimal harmonieren. Teilweise gibt es auch die Möglichkeit, zusätzliche Farbpigmente zu kaufen, die dann in den Mörtel gemischt werden, um die richtige Schattierung zu treffen.

Nun geht man so vor, wie für die festen Fugen im Außenbereich. Kleinschrittig Mörtel anmischen, auftragen und nach einiger Trockenzeit die Mörtelreste abwaschen. Verfugen Sie eine Wand, dann gibt es auch die Möglichkeit, den Mörtel mit einer Spritzpistole einzufügen. So halten Sie die Verschmutzung gering und arbeiten exakt.

Die Dehnungsfuge

Dehnungsfugen sollten immer dort eingesetzt werden, wo der Bodenbelag auf einen anderen oder gegen eine Wand oder gegen einen Gegenstand (wie zum Beispiel eine Heizung) trifft. Wie der Name vermuten lässt, sorgen solche Dehnungsfugen dafür, dass auch bei Temperaturveränderungen keine Risse oder Abplatzungen entstehen.

Diese Fuge setzt man mit Silikon. Auch für Silikon gibt es verschiedene Farben. So müssen Sie sich keine Gedanken um die möglicherweise abweichende Optik machen. Mit einer Silikonspritze spritzen Sie die Fugen aus. Ein in Spülwasser getauchtes Tuch (oder auch eine Fingerspitze) glätten die Oberfläche.

Wenn alle Fugen verschlossen sind, lassen Sie sie ausreichend trocknen. Jetzt ist Ihr Boden fertig!

Antikmarmorfliesen in Schwarz & Weiß im Schachbrettmuster verlegen

Natursteinfliesen aus schwarzem & weißem Marmor mit antik bearbeiteter Oberfläche als Kreuzverband im Schachbrettmuster verlegen.

Naturstein Hochbeet selber bauen! Anleitung und Tipps

Ein Naturstein Hochbeet verschönert jeden Garten! Bauen Sie Ihres ganz einfach selbst!

Blockstufen setzen – Außentreppen selber bauen

Sie wollen eine neue Gartentreppe anlegen? Wir zeigen wie Sie ganz einfach Blockstufen setzen.

Treppenstufen aus Stein: unendliche Möglichkeiten

Treppenstufen aus Stein sind robust, haltbar und so facettenreich wie Ihre Fantasie. Alles, was Sie über Steinstufen wissen müssen!

Naturstein Sorten: ein Überblick

Wir haben die wichtigsten Naturstein Sorten für Sie zusammengetragen. Alles was Sie wissen müssen!

Naturstein ganz nach Maß

Sie benötigen Naturstein-Elemente in einem Sondermaß?

Fragen Sie jetzt Ihr gewünschtes Produkt an und erhalten Sie ein unverbindliches Angebot!