Terrasse pflastern?

von | Jan 15, 2021 | Bauanleitungen

Was gibt es schöneres, als einen Sommerabend mit Wein und Käse auf einer mediterranen Terrasse zu verbringen? Oder ein Sonntagsfrühstück mit der Familie, während die Sonnenstrahlen Sie auf der Nase kitzeln? Damit Ihr Traum wahr wird, erklären wir heute, wie man eine Terrasse pflastern kann, ob sich vielleicht Terrassenplatten besser eignen und worauf man auf jeden Fall achten muss.

Vorbereitungen

Bevor Sie überhaupt mit dem eigentlichen Bauvorhaben beginnen, steht die Auswahl an. Welchen Stil soll die Terrasse haben? Pflastersteine oder Terrassenplatten?

Das richtige Material

Für einen eher romantischen Touch eignen sich beispielsweise Pflastersteine aus Basalt. Sie erinnern vom Aussehen her an dunkles Kopfsteinpflaster und sorgen für einen einfachen, ländlichen Gesamteindruck: Sie treten aus der Terrassentür auf ihre gepflasterte Terrasse und blicken über einen romantisch verwilderten Garten. Hohe Gräser, Wildblumen, an deren Blüten sich Bienen laben und vielleicht das Plätschern eines Teiches in der Nähe. Ein verschlungener Weg führt durch den Garten zu einer kleinen Sitzecke unter einer von Rosen umrankten Pergola. Durch das Gartentor gelangen Sie auf Ihre Einfahrt und zurück in die echte Welt. All das kann mit Pflastersteinen verlegt werden, denn Steine mit mehr als acht Zentimetern Stärke sind auch für befahrbare Flächen geeignet. Aus diesem Grund bieten Pflastersteine sich auch für Terrassen an, die direkt in die Einfahrt übergehen, um keine unstimmige Abgrenzung zu kreieren.

Wollen Sie ein mediterranes Flair für Ihre Terrasse? Dann wählen Sie besser große Terrassenplatten, zum Beispiel aus Travertin. Besonders die Platten aus Travertin Beige mit ihrer Färbung in Beigetönen holen Ihnen das Mittelmeer nachhause. Verlegt im typisch mediterranen Verlegemuster „Römischer Verband“ und kombiniert mit verschiedenen Pflanzen und schon können Sie die Brandung beinahe hören. Damit Ihnen nicht beim nächsten Frost die Platten platzen, achten Sie auf das richtige Material und die richtige Stärke für Ihre Platten. Generell gilt, damit Platten frostsicher sind, sollten sie mindestens drei Zentimeter dick sein.

Das richtige Muster

Reihenverband mit Farbwechsel

Haben Sie sich also für Platten oder Pflastersteine entschieden, gilt es, das richtige Verlegemuster zu finden. Auch das sollte vor dem Kauf geschehen, denn abhängig vom Muster sind die Steingrößen, die Sie brauchen. Für einige Muster gibt es bereits vorgepackte Sets, die alle Platten für das Grundmuster enthalten.

Für gepflasterte Terrassen und andere Flächen sind sogenannte Bogen- oder Fächermuster sehr beliebt. Hält man es sehr einfach, sind keine verschiedenen Steingrößen oder -farben vonnöten, doch man kann die Muster auch individualisieren. So kann man zum Beispiel die äußerste Reihe eines Bogens andersfarbig verlegen. Das ergibt einen interessanten Blickfang und lässt das Muster schön heraustreten.

Mit verschiedenen Formaten lässt sich ebenfalls spielen. Besonders interessante Muster entstehen, wenn größere und kleinere Pflastersteine miteinander kombiniert auftreten. Es bringt Aufregung in ein ruhiges Muster und sorgt so dafür, dass es nicht langweilig wirkt.

Bei Terrassenplatten gibt es wieder andere Verlegemuster. Das bereits erwähnte Muster „Römischer Verband“ wirkt auf den ersten Blick völlig willkürlich, doch nach genauerer Betrachtung offenbart sich seine Regelmäßigkeit. Wenn Sie erfahren wollen, wie Sie das Muster selbst verlegen und was es schon vor hunderten von Jahren so beliebt machte, können Sie das in unserem Blogartikel zum Thema „Römischer Verband“ nachlesen. Eine andere, natürlich wirkende Variante ist das Verlegen von Polygonalplatten. Durch die verschiedenen Größen wirkt der Boden sehr natürlich und die unterschiedlichen Färbungen lassen Ihnen Freiheit im Stil. Wer sehr ruhige, unauffällige Muster will, interessiert sich vielleicht für den Reihenverband oder den Kreuzverband. Diese werden aus gleichformatigen Steinen gelegt und eignen sich perfekt für einen schlichten Stil mit klaren Linien.

Terrasse pflastern

Haben Sie alle vorhergehenden Schritte bereits erledigt und die Steine liegen bereit, kann nun der eigentliche Bau beginnen. Wir empfehlen die teilgebundene Verlegung. Hierbei legt man die Steine mit Fliesenkleber bestrichen auf ein Kiesbett und verfugt sie hinterher mit wasserdurchlässigen Fugen. So sind die Platten besonders fest, Sie haben keine Probleme mit Unkraut oder Ungeziefer und Wasser kann optimal ablaufen.

Was brauchen Sie?

  1. Maurerschnur und Pflöcke
  2. Wasserwaage
  3. Spaten
  4. Rüttelplatte
  5. Schotter
  6. Edelsplitt (Wichtig: der Splitt muss für Naturstein geeignet sein, sonst kann es zu Ausblühungen kommen, die Ihren Stein verfärben. Edelsplitt aus Basalt beugt solchen Ausblühungen zum Beispiel vor.)
  7. Abziehschienen 3 – 5 cm Höhe (es eignen sich auch gerade Dachlatten, die 3 – 5 cm hoch sind, wichtig ist, dass sie gleich hoch sind)
  8. Fliesenkleber
  9. Zahnleiste (12 bis 14 mm)
  10. Gummihammer
  11. Wasserdurchlässiger Fugenmörtel (zum Beispiel Drainfuge)
  12. Dehnfugensilikon
  13. Fugenkreuze

Bevor Sie Ihre Terrasse pflastern oder Ihre Platten verlegen können, muss die richtige Grundlage geschaffen werden.

Das Kiesbett

Natursteinterrassen verlegt man am besten in einem Kiesbett, denn so kann Wasser optimal abfließen und Ihre Steine sind vor Frostschäden geschützt.

Zunächst stecken Sie die Fläche Ihrer geplanten Terrasse ab. Schon hier können Sie ein Gefälle von zwei bis drei Prozent einkalkulieren. Pro Meter sollte Ihre Terrasse also zwei bis drei Zentimeter abfallen, wobei der höchste Punkt an der Hausseite sein sollte, sie also vom Haus weg abfällt.

Als Nächstes heben Sie das ungefähr 30 bis 35 cm tiefe Bett aus. Verdichten Sie den Grund mit einer Rüttelplatte und schütten Sie den Schotter auf. Die Schotterschicht sollte ungefähr 20 cm betragen und an das Gefälle angepasst sein. Auch die Schotterschicht wird mithilfe der Rüttelplatte verdichtet. Darauf folgt eine drei bis fünf Zentimeter hohe Edelsplittschicht.

Damit diese Schicht überall gleich hoch ist, legen Sie die Abziehschienen an den Seiten an, füllen die Fläche dazwischen mit Splitt und ziehen Sie sie mit einem langen, geraden Gegenstand glatt. Dafür eignet sich eine weitere Latte oder auch Ihre Wasserwaage. Nehmen Sie die Schienen weg und füllen Sie die hinterlassenen Rillen mit Kies auf.

Ist das Kiesbett glatt und fertig, geht es jetzt ans Terrasse Pflastern.

Terrasse pflastern oder Terrassenplatten verlegen

Legen Sie Ihre Pflastersteine oder Terrassenplatten bereit. Die Steine sollten von Dreck befreit werden, damit der Terrassenkleber gut hält. Tipp: Mischen Sie Steine von verschiedenen Paletten, um alle Färbungen der Steine gleichmäßig zu verteilen.

Falls Sie einen Fliesenkleber zum Anrühren gekauft haben, sollten Sie das jetzt tun. Beachten Sie, wie lange der Kleber braucht, bis er hart wird und mischen Sie dementsprechend nur soviel an, wie Sie realistisch auch verarbeiten können.

Nun wird der erste Stein mit der Zahnleiste von unten mit Fliesenkleber beschmiert und gesetzt. Je nach Muster, für dass Sie sich entschieden haben, beginnen Sie an der Hauswand oder in der Mitte der Terrasse. Wenn Sie an der Hauswand beginnen, lassen Sie Platz für eine Dehnfuge. Messen Sie mithilfe der Wasserwaage, orientieren Sie sich an Ihrer Schnur und nutzen Sie gegebenenfalls den Gummihammer, um den Stein in die richtige Position zu bringen. Den nächsten Stein setzen Sie zwischen drei Millimetern und (bei Polygonalplatten oder einem besonders natürlichen Look) zwei Zentimetern daneben. Für gleichmäßige Fugen empfehlen sich Fugenkreuze, wenn Sie einen natürlicheren, weniger „perfekten“ Eindruck erwecken wollen, dann können Sie auf diese verzichten.

Sollten an den Rändern Stellen kommen, die zu klein sind für ganze Steine, fahren sie mit der nächsten Reihe fort und lassen diese Randstücke bis zum Schluss. So können Sie alle kleineren Formate zusammen sehen und womöglich den Rest einer Platte oder eines Pflastersteins noch für eine andere Stelle verwenden, ohne jedes Mal einen neuen Stein zuschneiden zu müssen – das spart Material und Zeit.

Liegen dann alle Steine, geht es ans Verfugen. Hierbei sollten Sie vorsichtig vorgehen und Mörtel, der auf die Platten kommt, sofort entfernen. Ist er einmal getrocknet, bekommt man ihn nur schwer von den Platten. Besonders leicht kann man breite Fugen mithilfe einer Gießkanne füllen. Hierfür gießt man den flüssigen Fugenmörtel in die Gießkanne und geht dann mit gleichmäßiger Kippgeschwindigkeit die Fugen entlang. So lassen sich Flecken und Unfälle auf den Platten von vornherein reduzieren.

Terrasse fertig! Und jetzt?

Eine Terrasse aus Naturstein ist ein toller Anblick mit hohem Lieblingsplatz-Potential, besonders in den wärmeren Monaten. Auch in den kälteren Monaten kann, zum Beispiel mit einem Terrassenkamin, romantische Stimmung aufkommen.

Damit die Terrasse schön bleibt, können Sie hier Nachlesen, wie Sie Natursteine reinigen können. Auch Tipps zur Vorsorge finden Sie in diesem Blogbeitrag.

Jetzt heißt es für Sie aber erst einmal: Schulterklopfen, Füße hochlegen und endlich den Wein (oder das Bier) auf der eigenen Terrasse genießen! Haben Sie Erfahrungen mit dem Terrassen pflastern? Oder haben Sie die Platten auf Ihrer Terrasse selbst verlegt? Teilen Sie doch Ihre Tipps und Gedanken mit uns und hinterlassen Sie einen Kommentar!

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