Pflastersteine verlegen

von | Sep 13, 2021 | Bauanleitungen

Nachdem wir schon einmal ganz speziell erklärt haben, wie man einen Weg mit Naturstein pflastern kann, wollen wir heute ganz allgemein erklären, wie Sie Pflastersteine verlegen können. Pflaster bietet Ihnen die Möglichkeit, auch Flächen, die befahren werden, kreativ zu gestalten. So können Sie Einfahrten oder Carports pflastern, aber auch einen harmonischen Übergang von Einfahrt zum Gartenweg. Während die Mengen natürlich variieren, finden Sie hier eine Liste mit allem, was Sie brauchen. Außerdem eine detaillierte Anleitung, die Ihnen Schritt für Schritt das Pflastern nahebringt.

Was Sie brauchen zum Pflastersteine verlegen

  • Plan des Pflastermusters
  • Pflastersteine gemäß dem Muster (plus etwa 10 % Verschnitt zur Sicherheit)
  • gesplitteter Kies
  • feinerer gesplitteter Kies
  • Splitt (zum Beispiel Basaltsplitt, damit keine Oxidationen in den Naturstein Pflastersteinen entstehen)
  • Fugenkies
  • Beton
  • Schubkarre
  • Spaten
  • Gummihammer
  • Wasserwaage
  • Mehrere gleichdicke Metallstangen
  • Abziehlatte
  • Holz- oder Metallpflöcke
  • Maurerschnur
  • Nassschneider
  • Rüttelplatte
  • Besen
  • Maurerkelle
  • möglicherweise einen Bagger für größere Aushubflächen
  • möglicherweise Container für Bodenaushub
  • Atem-, Augen- und Gehörschutz

Aushub, Frost- und Tragschicht

Bevor man Pflastersteine verlegen kann, braucht es ein wenig Vorarbeit. Zunächst müssen Sie nämlich die Grube für die Frost- und Tragschicht ausheben. Abhängig von der Größe der zu pflasternden Fläche, lohnt es sich hier vielleicht, einen Bagger zu leihen. Das beschleunigt die Arbeit erheblich.

Die Grube für das Fundament sollte für eine befahrbare Fläche ungefähr 50 bis 60 cm tief sein. Das Erdreich muss dann verdichtet werden. Achten Sie schon jetzt auf ein leichtes Gefälle von jeglichen Gebäuden weg. Es sollte ungefähr 2 % betragen. Das heißt, pro Meter, den Sie pflastern, sollte es einen cm bergab gehen.

Ist das Erdreich verdichtet, kommt der grobe gesplittete Kies. Das ist die Frostschutzschicht. Sie sorgt dafür, dass möglicher Frost keine Schäden im Pflaster verursacht. Diese Schicht sollte ungefähr 25 cm betragen. Ungefähr alle zehn cm sollten die Schichten mit der Rüttelplatte verdichtet werden. Auch hier sollten Sie auf das Gefälle achten. Auf die Frostschutzschicht kommt die erste Tragschicht aus feinerem Schotter. Diese sollte ungefähr 15 bis 20 cm hoch sein.

Oberste Tragschicht, Schnurgerüst und Noppenbahn

Auf die erste Tragschicht, die Sie ebenfalls verdichtet haben, kann nun die Noppenbahn folgen. Diese kommt dann zum Einsatz, wenn die gepflasterte Fläche direkt an ein Gebäude heranreicht. So schützt man die Mauer vor Feuchtigkeit und beugt Schimmel vor. Verlegen Sie die Noppenbahn so, dass die Noppen zur Wand gerichtet sind.

Legen Sie ein Schnurgerüst an. Dieses zeigt an, wie die Oberfläche des Pflasters verlaufen soll. Kleben Sie ein Stück Klebeband auf die Höhe Ihrer Schnur, so wissen Sie auch, wenn die Schnur verrutscht oder reißt, wo die Schnur saß. Messen Sie den Verlauf der Schnur mit der Wasserwaage aus und beziehen Sie auch hier das Gefälle von 2 % ein.

Nun folgt die oberste Tragschicht. Trotz ihres Namens ist das nicht die Schicht, auf der Sie Ihr Pflaster verlegen, doch es handelt sich um die letzte Schotterschicht. Die Höhe dieser Schicht ergibt sich daraus, wie viel Platz Sie noch bis zur Schnurhöhe haben. Ziehen Sie die Höhe Ihrer Pflastersteine, sowie 5 cm für das Splittbett ab. Das, was übrig bleibt, ist die Dicke Ihrer obersten Tragschicht. Sie werden es sich gedacht haben: Auch diese Schicht muss verdichtet werden. Verdichten Sie, falls nötig, wieder lagenweise.

Randsteine setzen

Planen Sie, keine Randsteine zu setzen, dann können Sie diesen Schritt überspringen und arbeiten nach den Pflasterarbeiten noch einen Betonkeil ein, um Ihre Fläche zu stabilisieren. Wollen Sie jedoch eine Fläche mit Randsteinen gestalten, dann müssen Sie diese nun setzen. In einen Graben, dessen Tiefe von der Höhe Ihrer Randsteine abhängt, füllen Sie Beton ein. Er sollte die Konsistenz feuchter Erde haben, sodass er nicht verläuft, sondern sich etwa 15 cm hoch schichten lässt. Setzen Sie nun den Randstein in das Betonbett und klopfen Sie sie mit einem Gummihammer auf die Höhe Ihrer gespannten Schnur. Der Stein sollte ungefähr 10 cm einsinken. Füllen Sie immer nur soviel Beton ein, wie Sie in der Bindezeit verarbeiten können.

Sind alle Randsteine gesetzt, warten Sie die vom Hersteller angegebe Trockenzeit ab, bevor Sie fortfahren.

Das Splittbett

Als letzter Schritt, bevor Sie endlich mit dem eigentlichen Pflastersteine verlegen beginnen können, folgt das Splittbett. Dieses wird etwa 5 cm hoch aufgeschüttet. Dafür schütten Sie zunächst kleine Haufen aus Splitt auf, auf denen Sie parallel zueinander die Metallstangen verlegen. Diese müssen mithilfe der Schnüre ausgerichtet werden. Der Abstand zwischen dem Metall und der Schnur sollte der Höhe Ihrer Pflastersteine entsprechen. Achten Sie auf eine perfekte Ausrichtung, sonst haben Sie hinterher ein Gefälle in der Pflasterfläche, welches Sie gar nicht haben wollten.

Füllen Sie nun die Flächen zwischen den Metallstangen bis auf die Höhe der Metallstangen mit Splitt. Nun kommt die Abziehlatte zum Einsatz. Damit fahren Sie vorsichtig mehrfach entlang der Metallstangen, um den Kies zu begradigen und zu verdichten. Wenn Löcher entstehen, schütten Sie diese mit Kies auf. Fahren Sie immer wieder über die Fläche, bis Sie ein ebenes Kiesbett vor sich sehen. Kontrollieren Sie die Fläche mit der Wasserwaage und auf das Gefälle hin. Ziehen Sie nun die Metallstangen aus dem Kiesbett und füllen Sie die entstandenen Lücken mit Kies. Verdichten Sie diese Stücke mit der Maurerkelle.

Pflastersteine verlegen

Nun ist es endlich soweit: Sie können die Pflastersteine verlegen. Legen Sie sich Ihren Plan für das Verlegemuster vor und beginnen Sie mit der eigentlichen Pflasterarbeit.

Grundsätzlich ist es ratsam, mit den Flächen zu beginnen, für die Sie keine Steine schneiden müssen. Wenn Ihr Muster mit zugeschnittenen Steinen beginnt, beginnen Sie mit der ersten Reihe, die keine Schneidearbeiten erfordert. So können Sie ganz zum Schluss alle Schneidearbeiten gesammelt erledigen und unter Umständen sogar einen Stein für mehrere kleinere Stücke nutzen. Setzen Sie jeden Stein mit Beachtung der gespannten Schnur. Prüfen Sie seine Position und helfen Sie unter Umständen mit dem Gummihammer nach. Gehen Sie so Stein für Stein nach Ihrem Plan vor.

Neben den Schneidearbeiten können auch Kurven zu echten Schwierigkeiten führen. Gerade bei komplizierten Mustern, ist es nicht ganz einfach, eine Kurve zu legen. Hier bietet sich eine einfache Lösung an: Verlegen Sie das Muster einfach gerade weiter. Dort, wo Ihre Fläche eine Kurve macht, können Sie später zugeschnittene Teile einfügen. Ihr Muster verläuft einfach weiter im ursprünglichen Verlauf, im Grunde sieht es aus, als würde der Weg eine Kurve schlagen, das Muster aber einfach gerade bleiben.

Haben Sie alle Flächen verlegt, dann geht es jetzt an die kleinen Stellen, für die Sie Steine zuschneiden müssen. Dafür nutzen Sie den Nassschneidetisch. Der sorgt dafür, dass die Steine nicht so stauben und nicht so heiß werden, wenn Sie sie schneiden. Tragen Sie trotzdem in jedem Fall eine Schutzbrille und auch einen Atemschutz. Ein Gehörschutz und Handschuhe schaden ebenfalls nicht. Zeichnen Sie die exakte Schnittlinie auf Ihren Stein, damit keine Fehler passieren, die Sie teure Steine kosten. Wenn Sie Glück haben, können Sie „Verschnitt“ noch für weitere kleine Lücken nutzen!

Verfugen von Pflaster

Sind alle Steine verlegt, dann geht es jetzt ans Verfugen. Dafür nehmen Sie entweder Fugenkies oder Fugensand. Bestimmte Firmen bieten Fugensand an, der Ihnen das Unkraut bei richtiger Anwendung und Nachpflege für einige Jahre vom Hals hält.

Verteilen Sie das Material Ihrer Wahl auf der Fläche und kehren Sie es mit einem Straßenbesen ein. Entfernen Sie das übrig bleibende Material von der Fläche und fahren mit der Rüttelplatte darüber. So rutscht der Fugensand oder Kies tiefer in die Fugen. Eventuell tun sich nun Fugen auf, die noch nicht voll sind. Wiederholen Sie den ganzen Vorgang, damit alle Fugen gut gefüllt sind.

Pflastersteine verlegen ohne Randstein

Haben Sie Randsteine verlegt, dann können Sie sich jetzt den Schritt sparen und dürfen sofort Ihre frisch gepflasterte Fläche genießen. Haben Sie sich jedoch zum Beispiel aus optischen Gründen gegen Randsteine entschieden, dann ist es jetzt an der Zeit für einen Betonrand.

Entfernen Sie dafür den überschüssigen Splitt an der Kante Ihrer gepflasterten Fläche. Mischen Sie erneut Beton an. Mithilfe einer Schaufel schütten Sie seitlich entlang Ihrer Pflasterkante einen Wall auf. Stampfen Sie den Beton mit einem Hammer fest unter die Kante Ihrer Steine. Rütteln Sie die ganze Pflasterfläche und besonders den betonverstärkten Rand noch einmal ab, bevor der Beton trocken ist. So sitzen die Steine sicher im Beton und er verleiht Ihrer Fläche einen Halt nach außen hin. Bevor Sie nun die angrenzende Fläche bepflanzen oder die gepflasterte Fläche befahren, sollten Sie die vom Hersteller angegebene Trockenzeit abwarten. Ist das geschehen, ist Ihre Fläche nun auch ohne Randsteine fertig und freigegeben zur Nutzung!

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