Natursteinmauer: Kosten und Überlegungen

von | Feb 22, 2021 | Wissenswertes

Natursteinmauern sind äußerst beliebt und das aus gutem Grund: Sie sind einzigartig, bestehen aus natürlichen Materialien und bringen Schwung in Ihr heimisches Ökosystem. Aber so eine Natursteinmauer kostet nicht unbedingt wenig.

Was genau eine Natursteinmauer kostet, lässt sich allgemein kaum sagen, aber wir möchten Ihnen hier einige Orientierungsrahmen bieten und eine Formel aufstellen. So können Sie passend für Ihr Projekt rechnen und kommen ohne böse Überraschungen bei der Rechnung davon. Bevor Sie jedoch weiter in Ihre Projektplanung einsteigen, checken Sie in der Bauordnung Ihres jeweiligen Bundeslandes. In NRW zum Beispiel darf eine Mauer, die an eine öffentliche Verkehrsfläche grenzt, nicht höher als 1 m werden. Lieber vorher einmal prüfen, als hinterher eine Mahnung zu bekommen und alles zurückbauen zu müssen!

Kosten von unten nach oben: Das Fundament

Fast alle Natursteinmauern brauchen ein Fundament. Bei Gabionen unter 100 cm Höhe und über 30 cm Breite kann man eine Ausnahme machen, aber wenn man eine langlebige Mauer bauen will, kommt man um ein Fundament nicht herum.

Wie setzen sich die Kosten für ein solches Fundament zusammen? Das hängt stark vom Fundament ab und davon, wie viel Eigenleistung Sie selbst erbringen.

Die Werkzeuge

Planen Sie, Ihre Gartenmauer selbst zu bauen, kann das wesentlich günstiger werden, als wenn Sie einen Profi beauftragen. Sie sollten jedoch nicht vergessen, dass auch Sie Werkzeuge brauchen, die Sie möglicherweise neu anschaffen oder im Baumarkt leihen müssen. Sie brauchen auf jeden Fall

  • Schaufel
  • Schubkarre mit ca. 100 l Füllvolumen
  • Kellen und Mörtel (es sei denn, Sie planen eine Trockenmauer)
  • Betonmischer
  • Bagger
  • Rüttelplatte

Schaufeln Sie selbst, sparen Sie sich die Baggermiete. Ein Bagger kostet ab ca. 100 € am Tag. Wollen Sie nur ein oder zwei Meter auf ca 30 cm ausheben, sollten Sie überlegen, ob Sie nicht doch lieber Freunde einspannen. Je lehmiger der Boden und je mehr Sie ausheben müssen, desto eher empfiehlt sich jedoch, einen solchen Bagger zu mieten. Bagger können auf Privatgrundstücken ohne besondere Fahrerlaubnis gefahren werden. Auch die Firmen fordern meist für Minibagger keine Fähigkeitsnachweise, sodass Ihrem Baggervorhaben nichts im Weg steht.

Sollten Sie sich das Baggerfahren doch nicht zutrauen, gibt es auch die Möglichkeit, einen Bagger mit Fahrer zu mieten. Da steigen die Kosten pro Tag allerdings schnell bis auf 400 € oder mehr.

Wie viele Tage Sie einen Bagger mieten, hängt davon ab, wie viel Sie ausheben möchten, was für eine Bodenbeschaffenheit ausgehoben wird und wie viel Zeit Sie am Tag dafür zur Verfügung haben. Bei Mutterboden und ähnlich lockerem Boden braucht ein Bagger nur etwa 10 Minuten für einen m³. Für härteren Boden kann ein m³ bis zu 60 Minuten dauern. So können Sie ausrechnen, wie lang ein Bagger für Ihren Graben braucht. Wenn Sie selbst Bagger fahren und noch keine bis wenig Erfahrung haben, rechnen Sie lieber noch eine zusätzliche Stunde.

Ist der Graben ausgehoben, muss der Boden verdichtet werden. Auch eventuell folgende Kies- oder Sandschichten müssen wieder verdichtet werden. Dafür sollte man eine Rüttelplatte mieten. Neben Ihren örtlichen Baumärkten lohnt es sich, danach auch auf Plattformen wie Ebay zu suchen. Bei vielen Anbietern gibt es Tages-, Wochenend- oder Wochentarife. Die Tagestarife starten bei ungefähr 30 € und die Wochentarife bei etwa 90 €.

Für die oberste Fundamentschicht brauchen Sie einen Betonmischer. Auch den kann man mieten, für einen Tagespreis von ungefähr 20 €.

Der Abtransport der ausgehobenen Erde kann noch einmal Kosten verursachen, wenn die Erde nicht anderweitig im Garten verwendet werden kann. Um diesen Kostenpunkt festlegen zu können, müssen Sie zuerst berechnen, wie viel Kubikmeter Aushub anfallen werden. Bis zu 10 Kubikmeter Erde können einfach in einem Container entsorgt werden. Wenn Sie diesen Container selbst befüllen, liegen Sie zwischen 180 und 250 €, lassen Sie das Unternehmen füllen, springt der Preis schnell auf bis zu 400 €. Zusätzlich kommen die Entsorgungskosten auf der Deponie hinzu. Hier fallen zwischen 20 und 50 € an.

Alternativ können Sie Ihren Aushub auch auf Ebay stellen. Mutterboden ist unter Gärtnern immer gern genommen und auch der lehmigere Teil kann Abnehmer unter Hobbybauern finden. Lehmiger Boden wird zum Beispiel gern zum Bauen von BMX-Parks auf Privatgrundstücken genutzt. Der Vorteil dieser Möglichkeit ist, dass Sie nicht nur die Versorgungskosten sparen, sondern eventuell einen Käufer finden, der sich auch an den Transportkosten beteiligt oder den Aushub selbst abholt.

Die Fundamentfüllung

Für eine stabile Mauer füllt man das Fundament meist mit Sand und Kies, danach kommt eine Betonschicht darüber. Vom Profi gemacht, muss man mit etwa 100 € pro laufendem Meter rechnen, macht man es selbst, kommt man mit ungefähr der Hälfte hin.

Insgesamt kostet ein solches Fundament (Kosten für Werkzeuge + Mietkosten für Geräte + [etwa 50 € / m² für Materialien oder etwa 100 € / m² für den Profi])

Kosten für die Natursteinmauer

Hier wird die allgemeine Kostenberechnung wirklich abenteuerlich. Bei der eigentlichen Mauer ist die größte Kostenvariable das Material. Eine Trockenmauer spart Ihnen Mörtelkosten, doch der pyramidenförmige Aufbau frisst viel Material.

Um nun also hier einen Preis für Ihr Projekt errechnen zu können, brauchen Sie folgende Informationen: Wie viel kostet ein Stein Ihres gewünschten Materials (S), wie viele Steine brauchen Sie pro m² Mauerfläche (Z), wie viele m² werden Sie bauen, also wie lang und wie hoch wird Ihre Mauer (L)? Außerdem sollten Sie immer etwas mehr kaufen, um gegebenenfalls Fehler auszubessern oder Verschnitt auszugleichen. Ihre Steinkosten berechnen Sie also: S x Z x L + 10 %

Dazu kommen die Kosten für den Mörtel oder, bei einer Trockenmauer, für den Kies, mit dem Sie die Lücken füllen, sowie Kosten für die eventuell gewünschte Bepflanzung. Wollen Sie eine Mauerabdeckung oben auf, kostet diese zusätzlich.

Es gibt keinen festen Rahmen, in dem sich die Kosten für eine Natursteinmauer bewegen. Ein m² Mauer aus Dietfurter Kalkstein graugelb kostet ungefähr 153 €, wohingegen ein m² sichtbare Mauerfläche aus Vietnam Basalt schon 315 € kostet.

Natursteinmauer aus Vietnam Basalt

Fazit: Kosten für eine Natursteinmauer

Wir können keine exakten Zahlen nennen, denn jedes Mauerprojekt ist einzigartig an Ihren Geschmack und Ihre örtlichen Gegebenheiten angepasst. Dennoch hoffen wir, dass wir Ihnen mit diesem Beitrag Denkanstöße und Hilfestellungen zum Errechnen Ihrer Kosten bieten konnten.

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