Naturstein reinigen und pflegen

von | Dez 29, 2020 | Wissenswertes

Die Freude über wunderschönen Natursteinboden hält nur so lang, wie der Boden auch schön anzusehen bleibt. Aber was, wenn das Fett beim Braten wild spritzt oder der Teller Suppe doch ein bisschen zu voll war? Wie kann man Naturstein reinigen? Die richtige Reinigungsmethode muss her – und der richtige Reiniger. Heute wollen wir erklären, wie man Travertin, Jura Marmor, Granit, Schiefer und Marmor dauerhaft schön hält.

Naturstein reinigen – Das gilt (fast) immer

Grundsätzlich ist Vorsicht besser als Nachsicht, das gilt auch für Natursteinpflege: Wer seinen Boden von vornherein gut imprägniert hat, der hat weniger Sorgen beim Putzen. Die Schutzimprägnierung legt einen dünnen, abweisenden Film über das Porengefüge des Natursteins, sodass Feuchtigkeit und Schmutz nicht tief eindringen können. Die ursprüngliche Oberfläche des Natursteins bleibt dabei erhalten und die damit einhergehende Rutschsicherheit wird nicht beeinträchtigt, nur die Reinigung wird vereinfacht. Unsere Schutzimprägnierungen sind nicht nur hydrophob, also wasserabweisend, sondern auch oleophob, also öl- und fett-abweisend, um Ihren Stein optimal zu schützen.

Eine erste Schicht Imprägnierung empfiehlt sich bereits vor dem Verfugen. Dieser Schritt erleichtert es, hinterher die Reste des Fugenmörtels von den Fliesen zu entfernen.

Ein ebenfalls allgemeingültiger Grundsatz ist Vorsicht mit säure- oder tensidhaltigen Reinigungsmitteln. Gerade bei Kalksteinen greifen stark säurehaltige Mittel, wie der allseits beliebte Zitrusreiniger die Oberfläche an, lassen polierte Fliesen abstumpfen und hinterlassen unschöne Flecken. Auch besonders alkalische Mittel, wie beispielsweise das „Hausmittel“ auf Soda-Basis reagieren manche Steinsorten empfindlich. Reiniger mit Tensiden dringen besonders tief in die Steinstruktur ein, trocknen sie so aus und machen sie porös.

Besser ist es, sich vorher genau zu informieren, welche Mittel für Ihren Boden geeignet sind und gegebenenfalls in spezielle Reinigungsmittel oder Wischpflegen zu investieren. So wird das Naturstein Reinigen ganz nebenbei zur Naturstein Pflege.

Naturstein: Travertin reinigen

Travertin ist einer der beliebtesten Natursteine für den Innen- und Außenbereich. Wenn man weiß wie man ihn behandeln muss, ist er im Alltag auch nicht besonders anspruchsvoll: Im Außenbereich reicht es, ihn hin und wieder zu fegen, um grobe Verschmutzungen zu entfernen, oder mit einer weichen Bürste und klarem Wasser zu reinigen. Im Innenbereich reicht grundsätzlich Wischen mit milder Seife oder einem Reinigungsmittel. Alle vier bis fünf Jahre sollte man die Imprägnierung erneuern, bei besonders viel genutzten Flächen wie Badezimmer oder Küche empfehlen sich kürzere Abstände.

Innenbereich Pflege im Detail

Hat man Travertin gerade erst verlegt, dann sollte man den Boden auf jeden Fall imprägnieren. Alternativ kann man den Boden auch versiegeln. Der Unterschied zwischen diesen Methoden liegt im Detail: Einem imprägnierten Boden sieht man den Schutz kaum an, da das Mittel in den Stein einzieht, auf einem versiegelten Boden ist die Schutzschicht mit leichtem Glanz deutlich zu sehen. Wofür Sie sich entscheiden, ist allein davon abhängig, was Sie schöner finden.

Ist der Boden imprägniert, reicht für einige Jahre die Reinigung mit einer speziellen Wischpflege. Dieses Mittel verdünnt man mit Wasser und wischt damit, wie gewohnt, den Boden. Reinigungen mit Wischpflege erhalten den Imprägnierschutz und machen Ihren Boden fit für Ihr Alltagsgeschehen.

Wenn mal eine tiefgehendere Reinigung angesagt ist, zum Beispiel direkt nach dem Verfugen, nach dem Streichen Ihrer Wände (irgendwie tropft man doch immer neben das Malervlies…) oder direkt vor einem Imprägniervorgang, bietet sich spezieller Grundreiniger an. Diese speziellen Mittel lösen die meisten Verschmutzungen, ohne den Stein anzugreifen. So strahlt Ihr Boden schnell wieder wie neu.

Außenpflege im Detail

Eine Terrasse aus Travertin ist wirklich pflegeleicht! Bei grobem Schmutz, wie Laub und anderem Gartendreck greifen Sie einfach zum Besen. Hartnäckigerer Schmutz kann auch im Außenbereich mit Wasser und milder Seife bekämpft werden. Schützen Sie Ihre Terrasse jedoch vor Hochdruckreinigern! Durch den Druck dringt die Feuchtigkeit tief in den Stein ein und die Steinstruktur wird angegriffen. Das öffnet neuen Verschmutzungen Türen und Poren, sodass die Reinigungen viel häufiger erforderlich sind und Ihrer Terrasse langfristig nur immer weiter Schaden zufügen.

Was passiert, wenn man den alten Gartenstuhl über den feuchten Winter auf der Terrasse gelassen hat und nun Rostflecken auf Ihren schönen Platten prangen? Hierfür gibt es ebenfalls besondere Spezialreiniger, die aber nach spätestens zehn Minuten mit Grundreiniger oder Spülmittel abgewaschen werden sollten.

Sollte das nicht reichen, oder die Rostflecken großflächiger sind, gibt es entsprechende Fachbetriebe, die Natursteinböden mit speziellen Schleifverfahren wieder auf Vordermann bringen. Durch eine nachfolgende Versiegelung oder Imprägnierung ist Ihre Terrasse dann wieder gewappnet für alles, was da kommen mag!

Pflege von Jura Marmor

Schon während des Verlege- und Verfugevorgangs sollte auf gewisse Vorsichtsmaßnahmen geachtet werden. Jura Marmor (alternativ auch Jura Kalkstein oder Treuchtlinger Marmor genannt) ist ein verhältnismäßig saugfähiger Naturstein. Deswegen ist es hier besonders wichtig, die erste Imprägnierungsschicht schon vor dem Verfugen aufzutragen und während Malerarbeiten die Fliesen abzudecken, denn wenn der Stein die im Fugenputz oder in der Farbe enthaltene Feuchtigkeit aufnimmt, kommt es zu unschönen Flecken.

Die Entscheidung zwischen Imprägnierung und Versiegelung obliegt theoretisch Ihnen und Ihrem persönlichen Geschmack. Eine Versiegelung kann die Oberflächenpflege erleichtern, da sie eine Schicht auf der Fliese bilden, aber bei Feuchtigkeit ist von dieser Methode abzuraten: Gerade in alten Gebäuden kommt Feuchtigkeit im Unterbau oft vor. Diese kann durch die Versiegelung nicht nach oben hin entweichen und kann so Flecken auf der Fliese bilden.

Imprägnierung erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst stellt man sicher, dass der Untergrund trocken ist. Dann trägt man das Schutzmittel mithilfe eines Pinsels oder eines Kurzflorrollers im Kreuzstrichverfahren auf. Das heißt, man trägt in eine Richtung auf und verteilt in die Andere. Bevor das Mittel trocknet, sollte man Pfützen abtragen, damit keine Schlieren entstehen. Am besten geht das mit Papier- oder Stofftüchern, alternativ mit Abziehern oder einem Wischmopp. Letztere verwendet man idealerweise nur zum imprägnieren. Zu guter Letzt gilt es, die Trockenzeit einzuhalten, damit der Schutzeffekt auch sicher greift.

Wie kann man diesen Naturstein reinigen und pflegen? Auch für Jura Marmor gibt es eine regelmäßige Reinigung mit Wischpflege und eine intensive Grundreinigung, mit einem entsprechenden Mittel für stärkere Verschmutzung. Diese Vorgänge gleichen den Vorgängen der oben beschriebenen Travertinreinigung.

Den Naturstein Granit richtig behandeln

Granit ist der harte Hund unter den Gesteinen, ganz ohne zu übertreiben, denn Granit gehört zu den Hartgesteinen. Das macht ihn besonders leicht zu reinigen, er gilt sogar unter Umständen als säurefest. Trotzdem sollte man ihn nicht mit säurehaltigen Reinigern quälen, denn schöner macht es den Stein sicher nicht.

Stattdessen gilt auch hier das Naturstein-Einmaleins: Imprägnieren, mit lauwarmem Wasser und Wischpflege wischen und gegebenenfalls mit speziellem Grundreiniger gegen hartnäckigen Schmutz angehen.

Was aber, wenn auf der Terrasse Verfärbungen auftreten? Wie Sie jetzt vorgehen, hängt von der Art der Flecken ab, also müssen Sie Ursachenforschung betreiben.

Bei rotbraunen Flecken handelt es sich vermutlich um Rost. Den bekämpft man am besten mit einem Grundreiniger, der auf Entfernung von Rostflecken spezialisiert ist. Will man erneutes Auftreten des Rostes vermeiden, gilt es herauszufinden, was den Rost ausgelöst hat. Das könnte neben einem Terrassenmöbel aus Eisen auch an falschem Bettungsmaterial liegen. Wurden Kiesel mit Eisengehalt als Bettungsmaterial verwendet, sollte man in den sauren Apfel beißen und das Bettungsmaterial wechseln.

Findet man helle Flecken in den Fugen, handelt es sich meist um Kalk. Diese können ganz einfach mit Kalkentferner bekämpft werden. Hier sollte man bloß beachten, dass der Kalkentferner natursteingeeignet ist, diese Information findet man meist auf der Packung.

Speckige Flecken an den Rändern können durch falsches Silikon in den Fugen auftreten. Am besten vermeidet man das, in dem man natursteingeeignetes Silikon nutzt, ist es dafür jedoch zu spät, gibt es auch für diesen Fall Spezialreiniger.

Granit kann mit der Zeit seinen Glanz verlieren. Besonders an beanspruchten Stellen bilden sich Laufstraßen. Vorbeugend hilft eine Imprägnierung und regelmäßige Pflege dabei, den Stein lange glänzend zu halten. Ist Ihr Boden doch irgendwann einmal abgestumpft, gibt es die Möglichkeit der Steinsanierung. Dabei wird der Boden abgeschliffen und poliert und wirkt bald wieder wie neu. Um den Boden dann wieder fit für den Gebrauch zu machen, ist imprägnieren angesagt.

Schieferplatten und -fliesen pflegen

Gerade erst haben Sie Ihr Wohnzimmer mit spaltrauem Schiefer verlegt und schon hat der Staubsauger einen ersten Kratzer hineingezogen! Was nun? Ruhe bewahren, denn auch wenn Schiefer anfälliger für Kratzer ist, als die anderen Natursteine in unserer Zusammenstellung, vergibt er diese Kratzer auch schnell. Schon nach wenigen Tagen und ganz normaler Nutzung fällt der Kratzer in der natürlichen Optik des Steins gar nicht mehr auf.

Trotzdem wollen Sie solche Missgeschicke vielleicht von nun an vermeiden. Das geht beim Staubsaugen ganz einfach, indem Sie die Teppichbürste nutzen. Außerdem kann natürlich auch Schiefer mit einer Imprägnierung geschützt werden.

Und wie kann man diesen Naturstein reinigen? Für die Feuchtreinigung kann man natürlich lauwarmes Wasser mit milder Seife benutzen, Seife bildet jedoch nach und nach eine Art Schutzschicht auf dem Stein. Diese ist durchaus zu sehen und kann, je nach Seife, auch die Farbwirkung des Steins beeinträchtigen. Daher kann man stattdessen auch zu Reinigung mit Schieferöl übergehen. Das Schieferöl kann zur Entfernung von Flecken benutzt werden und pflegt gleichzeitig den Stein. Ein weiterer Nebeneffekt: Die Farbe des Steins wird von dem Öl noch vertieft. Um auch bei der Feuchtreinigung Kratzer zu vermeiden, sollte mit Mikrofaser- oder anderen sehr weichen Tüchern gewischt werden.

Die charakteristische Oberfläche des Steines ist namensgebend: Schieferungen machen jede Fliese und jede Platte zu einem Unikat. Diese Eigenschaft führt jedoch auch dazu, dass hin und wieder Teile des Steins abplatzen können. In der Regel sind die Teile sehr klein und Ihr Boden und seine Optik leiden nicht darunter: Eine Schieferfliese ist massiv und besteht aus dem Stein, ein abgeplatztes Plättchen von unter einem Millimeter Dicke zeigt nur den Stein, der darunter liegt.

Marmor- der bekannteste Naturstein

Marmor bringt Ihnen den Prunk der Renaissance-Paläste und die Eleganz viktorianischer Villen in Ihr Zuhause. Aber elegant und prunkvoll ist er nur, wenn er sauber und unversehrt glänzt. Damit das so bleibt, haben wir einige Tipps und Hinweise zusammengestellt, wie Sie Marmor richtig pflegen und reinigen.

Wie immer, wenn man Naturstein reinigen oder seine Schönheit erhalten will, gilt auch hier, imprägnieren macht alles leichter! Ansonsten sollte man Marmor eher trocken reinigen, also absaugen. Sollte eine Feuchtreinigung nötig werden, nutzt man nur wenig Wasser und einen geeigneten Reiniger.

Marmor verträgt, wie alle Natursteine, keine säure- oder tensidhaltigen Reiniger, auch wenn es zunächst so wirken mag, weil keine offensichtlichen Schäden entstehen. Erst mit der Zeit werden die Fliesen stumpf und verlieren ihren Glanz. Das vermeidet man ganz einfach, indem man einen Natursteinreiniger nutzt.

Ist der Boden doch stumpf geworden, gibt es Profis, die Ihren Marmor mit speziellen Verfahren wieder in einen wunderschönen Zustand versetzen.

Auch im Außenbereich reicht es, den Boden regelmäßig abzufegen und gegebenenfalls mit Pflegemitteln zu putzen. Eine regelmäßige Imprägnierung im Abstand von mehreren Jahren sollte hier mit besonderer Vorsicht aufgetragen werden: nur wenn der Boden wirklich trocken ist, kann der Imprägnierschutz seine volle Wirkung entfalten.

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